Brief von Jana Berg

Ein persönlicher Einblick in das Leben einer Ermittlerin

Liebe Leserinnen und Leser,

mein Name ist Jana Berg. Ich bin Hauptkommissarin in Lübeck, seit vielen Jahren bei der Kriminalpolizei. Ich bin gut in dem, was ich tue. Nicht, weil ich laut bin oder mich in den Vordergrund dränge – sondern weil ich hinhöre. Hinsehe. Und nicht loslasse, wenn andere längst aufgegeben haben.

Vor ein paar Monaten hat sich mein Leben verändert. Ich bin schwanger. Allein. Es war keine geplante Entscheidung, eher ein stiller Weg, den ich selbst gehen wollte. Und trotzdem ist da dieses Kind, das mich jeden Tag daran erinnert, dass mein Leben nicht nur aus Akten und Ermittlungen besteht.

Fünfter Monat. Sechster. Siebter. Mein Bauch wuchs. Die Tritte wurden spürbar. Ich sollte loslassen. In den Mutterschutz gehen. Zur Ruhe kommen. Und ich habe es versucht, wirklich. Aber manchmal kommt der Fall zu dir, nicht du zum Fall.

Klara Bender heißt die junge Frau, die verschwunden ist. Einfach so, ohne Abschied, ohne Spuren. Offiziell gehört dieser Fall nicht mehr zu mir. Aber etwas in mir konnte ihn nicht loslassen. Vielleicht, weil Klara in vielem mir selbst zu ähneln scheint. Vielleicht, weil ich weiß, wie es ist, wenn man still leidet und keiner es bemerkt.

Was Sie erwartet, ist kein klassischer Krimi. Es ist ein leiser, psychologisch dichter Fall. Eine Spurensuche im Dunkeln. Eine Ermittlerin zwischen Pflicht und Verantwortung, Instinkt und Mutterwerden. Sie begleiten mich durch verlassene Orte, städtische Schatten und emotionale Abgründe. Und Sie werden selbst spüren, dass Wahrheit manchmal da zu finden ist, wo wir am wenigsten hinschauen.

Ich lade Sie ein, diesen Weg mit mir zu gehen. Vielleicht entdecken Sie dabei nicht nur, was mit Klara geschah – sondern auch ein Stück von sich selbst.

Herzlichst,

Ihre Jana Berg