Ein Blick auf die zentralen Orte
Jeder Schauplatz erzählt seine eigene Geschichte – zwischen Spuren, Schweigen und Schatten.
Wichtigste Orte, die im Verlauf der Ermittlungen eine zentrale Rolle spielen. Sie zeigen nicht nur Tatorte, sondern auch emotionale Räume der Figuren.
Janas Wohnung
Die Wohnung von Jana Berg befindet sich in einem ruhigen Wohnviertel Lübecks. Es ist der Rückzugsort einer Frau, die täglich mit menschlichen Abgründen konfrontiert ist – und nun auch mit ihrer eigenen Unsicherheit. Zwischen neutralen Farben und sorgfältiger Ordnung wirkt der Raum fast zu kontrolliert, als wolle Jana alles im Griff behalten.
Gerade in den Momenten der Einsamkeit – etwa beim Lauschen des Regens oder beim Sortieren alter Fallakten – wird die Wohnung zum Spiegel ihrer inneren Zerrissenheit. Hier ringt sie mit der Frage, wie viel Verantwortung sie als werdende Mutter übernehmen kann – und wie viel sie als Ermittlerin nicht loslassen will. Die Wohnung wird zum Ort der Reflexion, aber auch zum Ausgangspunkt ihrer inoffiziellen Ermittlungen.
Polizeidirektion Lübeck
Als Sitz der Mordkommission ist die Polizeidirektion Lübeck Dreh- und Angelpunkt vieler Ermittlungen. Der Altbau wirkt mit seinen langen Fluren und dem leicht muffigen Geruch beinahe aus der Zeit gefallen – ein Kontrast zur hochmodernen Technik in den Büros. Hier finden die offiziellen Besprechungen statt, doch auch diskrete Gespräche hinter verschlossenen Türen.
Besonders das Archiv im Keller der Direktion wird für Jana zu einem bedeutenden Ort. Zwischen staubigen Regalen und vergilbten Aktenordnern entdeckt sie Hinweise, die nicht in den aktuellen Fall gehören – oder vielleicht doch? Ein Kollege überrascht sie dort, was den Druck erhöht, denn Jana weiß, dass sie sich auf dünnem Eis bewegt. Dennoch bleibt die Polizeidirektion der Ort, an dem sich Informationen bündeln – und Entscheidungen getroffen werden.
Die Selbsthilfegruppe
Die Treffen der Selbsthilfegruppe finden in einem unscheinbaren Gemeindehaus statt. Klara hatte sie regelmäßig besucht – auf der Suche nach Verständnis, Halt und Zugehörigkeit. Doch was als therapeutischer Raum begann, entwickelt sich für Jana bald zum Ort der Fragen: Wer genau leitet diese Gruppe? Und was geschieht hinter der Fassade des wohlwollenden Zuhörens?
Die Atmosphäre ist wechselhaft. Mal offen, mal auffällig schweigsam. Einige Teilnehmer wirken aufrichtig, andere dagegen ausweichend. In Klaras Notizen taucht immer wieder der Name „Tom“ auf – ein Mann, der angeblich zugehört, verstanden und geführt hat. Für Jana wird die Selbsthilfegruppe zu einem Knotenpunkt, an dem mehr als nur emotionale Abhängigkeit im Spiel zu sein scheint.
Das verlassene Fabrikgelände
Am Rand der Stadt, verborgen hinter einer alten Zugtrasse, liegt das verlassene Fabrikgelände – verwittert, verfallen und voller Schatten. Es ist ein Ort, der nicht zufällig mehrfach in Klaras Notizbuch eingekreist wurde. Jana betritt das Gelände mit Vorsicht – der Kies unter ihren Schuhen, der Regen auf dem Blechdach und ein Handschuh im Matsch erzählen ihre eigene Geschichte.
Hier verdichten sich die Hinweise. Jana entdeckt Spuren, die auf einen Kampf oder eine überstürzte Flucht hindeuten. Der Ort wirkt wie eingefroren – niemand sollte hier sein, und doch fühlt sich Jana beobachtet. Das Gelände wird zum Wendepunkt: Es ist nicht nur ein Ort, an dem etwas geschehen ist – es ist ein Ort, an dem Jana begreift, dass das Netz aus Schweigen und Abhängigkeit tiefer reicht, als sie zunächst dachte.